Deckengestaltung – so setzen Sie Ihre Decke in Szene

Bauen, Wohnen, Einrichten Decken: Elemente, Systeme, Verkleidungen Bauen und Heimwerken

Die Decke bietet eine große Fläche im Wohnraum, die Sie bestmöglich nutzen sollten. Ob Stuck, Holzpaneele, Spann- oder Lichtdecke – für jeden Raum gibt es die ideale Deckengestaltung.

Ein warm eingerichtetes Dachgeschosszimmer mit Holzdecke.
von Pixabay über Pexels

Raumgestaltung beginnt bei der Decke

Oft wird vergessen, dass die Gestaltung der Decke einen großen Effekt auf den Wohnraum haben kann und den Raum größer oder kleiner, aber auch wärmer und eleganter wirken lässt. Eine hölzerne Deckenvertäfelung schenkt dem Raum Wärme und wenn Sie Farben an der Decke richtig einsetzen, können Sie die Raumhöhe optisch verändern. Spielen Sie mit den Möglichkeiten der Deckengestaltung und holen Sie aus jedem Raum das Maximum heraus! Mit den folgenden Ideen zur Deckengestaltung möchten wir Sie dazu anregen, Ihre Raumdecke bei der Gestaltung miteinzubeziehen. Neben den Mustern und der Textur der Deckengestaltung spielt auch die Beleuchtung eine große Bedeutung und setzt die Decke erst richtig in Szene. Nutzen Sie die oftmals vergessene Fläche an der Decke und leben Sie Ihre Kreativität aus. Ob im Wohn- oder Badezimmer – jede Decke kann in einem individuellen Design den Raum und dessen Charakter positiv verändern.


Arten der Deckenverkleidung

Nutzen Sie bestehende Elemente an Ihrer Decke, seien es Balken, Deckenpaneele oder Stuckaturen. Lassen Sie sich von Expert:innen in der Raumgestaltung beraten und machen Sie die vorhandenen Deckenelemente zum Statement. Rustikale Deckenpaneele können durch ausgefallene Farbkombinationen einen modernen Look bekommen und ein Balken, der quer durchs Wohnzimmer geht, wird mit der richtigen Farbe zum echten Blickfang. Keine Sorge, auch wenn Ihre Decke noch kahl ist, kann im Nachhinein eine Holzdecke montiert oder eine Stuckatur an der Decke angebracht werden.


Farbwirkung und Muster passend zur Deckenhöhe


Hohe Decken

Hohe Decken sind besonders in Altbauten üblich. Gerade hohe Decken sollten in die Raumgestaltung miteinbezogen werden, da sie ansonsten ungemütlich wirken können. Nicht umsonst findet man in vielen Altbauwohnungen Stuck an den Decken. Aber nicht nur Stuck lässt den Raum eleganter und gleichzeitig einladender wirken. Kräftige Farben und Spanndecken bringen die Decke optisch näher. Eine dunkle Farbe an der Decke lässt diese optisch tiefer wirken, farbige Streifen an der Wohnzimmerdecke haben denselben Effekt. Nutzen Sie Paneele oder Holzbalken an der Decke und setzen Sie diese gekonnt mit einer kräftigen Kontrastfarbe in Szene. 

‌Gerade bei hohen Decken dürfen Sie außergewöhnliche Beleuchtungskörper, funkelnde Kristall-Kronleuchter oder moderne Hängeleuchten montieren, um einen besonderen Akzent zu setzen. Für hohe Decken zahlt es sich aus, einen Interior-Designer zu konsultieren, der die richtige Farbzusammensetzung passend zum restlichen Interieur wählt.


Niedrige Decken

Bei einer niedrigen Decke ist es umso wichtiger, die Raumhöhe optisch zu heben. Das gelingt am besten mit hellen Farben an der Decke, aber auch an den Wänden. Wählen Sie dazu Farben wie Weiß, Blau oder Violett mit einem kalten Unterton oder suchen Sie sich helle Pastelltöne für Ihre Wohnzimmerdecke aus. Was auch gut wirkt, sind Streifen an der Deckenwand, die in derselben Farbe gestrichen werden wie die Wand. Dadurch wirkt die Wand höher und der Raum optisch größer. Von zu vielen Mustern sollten Sie bei niedrigen Decken Abstand nehmen, einzige Ausnahme ist das Anbringen von vertikalen Streifen oder kleingemusterten Tapeten.


Stuck an der Decke

Besonders dann, wenn Sie sehr hohe Decken haben oder in einem Altbau wohnen, verleihen Sie Ihrem Wohnraum mit Stuck an der Decke einen besonders eleganten Charakter. Stuck ist außerdem sehr pflegeleicht.


Anfertigung von Deckenstuck

Stuck kann ganz einfach mit Hilfe von vorgeformten Styropor-Elementen an die Decke geklebt werden. Ursprünglich gab es für das Anbringen der Stuckelemente aus Marmor die Berufsgruppe der Stuckateure. Angefertigt wurden die Stuckelemente aus künstlichem oder Naturmarmor. Stuck erlebt in den letzten Jahren ein Comeback und lässt Wohnräume besonders opulent wirken. Heutzutage wird Stuck mit einem speziellen Mörtel bzw. Putz modelliert und in Form gebracht, somit ist das Anbringen der Putzkonstruktion wesentlich einfacher geworden. Wenn Sie sich für eine Deckenstuckatur mit Putz entscheiden, dann ist Ihr Maurerbetrieb der richtige Ansprechpartner. Der Stuck setzt sich aus einem Gemisch aus Kalk, Gips, Sand, Zement und Wasser zusammen und ist nicht nur leichter zu formen, sondern auch kostengünstiger als Marmor. Der Maurerprofi wird den Stuck direkt an die geputzte Decke anbringen oder eine Gipsfaserplatte verwenden, um den Stuck an der Decke zu befestigen. 

‌Besonders schön wirkt es, wenn der Stuck an den Deckenecken platziert wird oder ein Stuckornament die Mitte der Decke schmückt und ein Beleuchtungskörper aus dem Ornament hängt. Haben Sie bereits historische Stuckelemente an Ihrer Wand, die ergänzt gehören, dann können Sie diese mit Kunststoffstuck ausbessern lassen. Danach wird die Stelle übermalt und die Stuckdekoration ist wieder vollständig. Beachten Sie, dass Stuck aus Kunststoff brennbar ist und sich bei hohen Temperaturen verformen kann. Stuck aus Kalk-Gips-Zement-Mix sollten Sie nur vom Fachmann anbringen lassen, da dieser Stuck aus Originalmaterial leicht zerbricht.


Holzdecke und Deckenpaneele

Holzdecken müssen nicht unbedingt einen verstaubten, ländlichen Charakter ausstrahlen. Die neuen Variationen der Holzdecke arbeiten mit Holzpaneelen, die dem Raum einen modernen Touch verleihen. Machen Sie Ihre Decke zum Blickfang und heben Sie durch das Montieren von Deckenpaneelen die Raumhöhe optisch an. Gerade wenn Sie eine Dachschräge haben, eignet sich die Holzdecke ideal, um eine zusätzliche Dimension in den Raum zu bringen. 

‌Bei der Holzdecke können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Neben den Deckenpaneelen arbeiten Interior-Designer:innen mit verschiedenfarbigen Holzplatten oder unterschiedlichen Holzarten, die der Decke Leben einhauchen und dem Wohnzimmer mehr Schwung geben.

Hinweis:
Die Holzdecke hat viele Vorteile. Neben dem natürlichen Charakter, den naturbelassenes Holz in den Raum bringt, hat das Holz auch wärmedämmende Eigenschaften und ist zudem geräuschdämmend. Holz wirkt darüber hinaus besonders positiv auf das Raumklima, weil Holz Feuchtigkeit aufnehmen kann und einen wunderbaren Duft abgibt. Entscheiden Sie sich deshalb immer für Holz ohne chemischen Holzschutz.


Holzdecke oder Deckenpaneele einbauen

Wenn Sie bereits glücklicher Besitzer einer Holzdecke sind, dann können Sie diese noch farblich verändern. Keine Sorge, eine Holzdecke oder einzelne Deckenpaneele können auch im Nachhinein an der Decke montiert werden. Allerdings gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten. Dazu zählt das Gewicht, da Sie mit dem Holz Ihre Decke zusätzlich belasten. Beauftragen Sie also unbedingt einen Statiker, der ausrechnet, ob Ihre Decke das Holz tragen kann. Ein Zimmereibetrieb kann Ihnen die einzelnen Deckenbalken anfertigen, die entweder auf eine Betonkonstruktion oder auf einen sogenannten leichten Träger aus Holz oder Stahl montiert werden. 

‌Wenn Sie sich für den Einbau einer Holzdecke entscheiden, stehen Ihnen verschiedene Variationen zur Verfügung:


Freigelegte Holzkonstruktion

Eine besondere und ganz moderne Art der Holzdecke ist jene mit freigelegten Holzpaneelen. Dabei ist die Decke nicht komplett in Holz gekleidet. Die Holzpaneele werden stattdessen im Abstand von mehreren Zentimetern vertikal an der Decke montiert, sodass die Decke noch sichtbar bleibt. Eine besondere Wirkung dieser Holzdecke schaffen Sie, indem die darunterliegende Decke mit einer zum Holz passenden Farbe gestrichen wird. Der Vorteil ist, dass Sie die Deckenpaneel-Konstruktion auch ganz einfach im Nachhinein anbringen können. Je nachdem, wie der Raum geschnitten ist, verleihen quer liegende Deckenpaneele dem Raum Breite und längs liegende Deckenbalken ziehen den Raum optisch in die Länge.


Hölzerne Zierdecken

Einen besonderen Effekt erzeugen hölzerne Zierelemente an der Decke. Diese können im Nachhinein an der Decke montiert werden. In manchen Altbauten sind diese schon an der Decke und können durch Überstreichen zu neuem Leben erweckt werden.


Beton-, Zier-, Spanndecken und Co.


Zierbleche

Neben hölzernen Elementen werden für die Verkleidung von Zimmerdecken auch Zierbleche verwendet. Zierbleche sind günstige Alternativen zu teuren Stuckarbeiten. Die sogenannten „Tin Tiles“ können entweder so wie sie sind an der Decke angebracht werden oder farbig gestrichen werden.


Tapeten und Deckenfarbe

Eine weitere Möglichkeit, der Decke ein neues Design zu verpassen, sind die guten alten Tapeten. Ebenso wie an der Wand kann die Tapete auch an der Decke angebracht werden. Lassen Sie sich von einem Interieur-Designer bezüglich Muster und Farbe beraten, um die passende Wahl für Ihr Badezimmer oder Wohnzimmer zu treffen. 

‌Als Alternative zur Tapete können Sie die Decke auch einfach in einer passenden Farbe streichen lassen. Wählen Sie zum Beispiel eine Farbe, die im Kontrast zur Wandfarbe steht, oder lassen Sie die Wand weiß, um das Auge nach oben, an die Decke, zu lenken. Setzen Sie einen Farbakzent und tauchen Sie zum Beispiel Ihr Wohnzimmer oder Ihr Schlafzimmer in ein dunkles Nachtblau. Kombiniert mit weißen Wänden wirkt der Raum besonders elegant und strahlt sehr viel Ruhe aus – ideal für einen privaten Rückzugsort. Wenn Sie einen Anstrich wollen, der dem Raum eine schwungvolle Energie verleiht, wählen Sie am besten ein Muster. Das können Streifen sein oder Strahlen, die zur Deckenmitte zusammenlaufen. Auch dieses Muster lenkt den Blick nach oben.

Hinweis:
Je nach Art kann eine Deckengestaltung Schwung in den Raum bringen, zum Beispiel mit einem Zickzack-Muster, oder mit einem beruhigenden Farbton den richtigen Akzent für Ihre Wohlfühloase schaffen. Gerade in kleinen Räumen mit einer niedrigen Decke wählen Sie am besten eine helle Farbe, um die Raumhöhe optisch zu heben. Helle Farben an der Decke bringen Luftigkeit in den Raum, wohingegen dunkle Farben die Raumhöhe niedriger und gedeckter wirken lassen.


Betondecke

Wenn Sie einen besonders modernen und kühlen industriellen Look mit Ihrer Wohnzimmerdecke erzeugen möchten, lassen Sie am besten die Betonkonstruktion an der Deckenwand frei. Sollten Sie keine Betondecke haben, dann kann mit einem Betonputz der Betoneffekt nachgeahmt werden. Wenden Sie sich für diese Arbeit am besten an einen Malerbetrieb in Ihrer Nähe.


Spanndecke und Lichtdecke

Eine Spanndecke ist ideal, wenn Sie Ihren Raum indirekt beleuchten möchten. Dazu wird eine Decke mit einem Absatz eingezogen, hinter dem der Beleuchtungskörper versteckt ist. Die Spanndecke ist besonders gut für Schlafräume, aber auch für die Wohnzimmerdecke geeignet. 

‌Spanndecken werden aus Polyvinylchlorid, kurz PVC, einer Hochleistungsfolie, die nur wenige Millimeter dünn ist, hergestellt. Die Oberfläche der Spanndecke ist daher sehr glatt und bei Bedarf einfach zu reinigen. Ein großer Vorteil der Spanndecke ist die zusätzliche Wärme- und Schalldämmung. Spanndecken sind zudem sehr kostengünstig und wesentlich billiger als die vergleichbaren Rigips-Decken. Für das Einziehen einer Spanndecke brauchen Sie keine Unterkonstruktion, denn die Spanndecke kann ganz einfach von einer Wand zur anderen gespannt werden. Wählen Sie zwischen verschiedenen Oberflächen, von hochglänzend bis matt, von einer dezenten Farbe bis zu einem kräftigen Farbakzent. Glänzende Spanndecken wirken fast wie ein Spiegel und reflektieren den Raum. Das hat den Vorteil, dass der Raum automatisch größer wirkt. Auch in Feuchträumen können Spanndecken installiert werden, da sich kein Kondenswasser zwischen der Decke und der Spanndecke bildet. Kombinieren Sie Ihre Spanndecke mit ausgefeilten Lichtsystemen und bringen Sie den Raum richtig zum Glänzen. 

‌Eine Spanndecke oder Lichtdecke kann aber auch für einen ausgewählten Teil des Wohnbereichs eingezogen werden, um das Auge auf die Wohnzimmerdecke zu lenken und mehr Licht in den Raum zu bringen. Der Blick wird sofort auf die Lichtdecke gelenkt und setzt die Beleuchtung oder den ausgewählten Wohnbereich geschickt in Szene. Lichtdecken bringen eine tageslichtähnliche Beleuchtung in den Raum und erwecken den Anschein eines Fensters in der Decke. Das hebt nicht nur den Blick nach oben, sondern gibt auch das Gefühl von Höhe und Weite im Raum.


Gipsdecken

Gipsdecken sind bestens für große Räume geeignet, denen Sie mehr Tiefe geben wollen. Dank der Gipsplatten lassen sich neue Ebenen an der Decke einziehen, ob Deckensegel, Schattenfugen oder Rotunden. Durch die richtige Beleuchtung kommen die versetzen Ebenen erst so richtig zur Geltung und machen Ihre Wohnzimmerdecke noch interessanter. Nebenbei hat eine Gipsdeckenkonstruktion den Vorteil, dass sie die Raumakustik positiv beeinflusst. Gerade in großen Räumen kann eine hohe Lärmbelastung zum Problem werden. Im Nachhinein installierte Gipsdecken haben außerdem den Effekt, dass die Raumhöhe verringert wird, das führt gerade bei großen Räumen zu einem höheren Wohlfühlfaktor.


Deckenbaldachin

Mit einem Deckenbaldachin können Sie auf einfache Weise die Schlafzimmerdecke oder eine Kinderzimmerdecke verkleiden. Dazu benötigen Sie einen dafür eigens geschaffenen Stoff, der an der Decke drapiert wird. Interior-Designer:innen sind bei der Gestaltung der Decke und der Drapierung des Stoffes Ihre professionellen Ansprechpartner:innen. Der Vorteil der Deckendrapierung ist, dass ein dreidimensionales Konstrukt geschaffen wird, das dem Raum optisch Fülle gibt.

Deckengestaltung – Bauen & Wohnen