Horizontalsperre – optimaler Schutz vor Feuchtigkeit und Wasser

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Horizontalsperren sind heute bei Neubauten Standard. Aber keine Sorge, auch in Altbauten können nachträglich Horizontalsperren eingebaut werden. Welche Verfahren zur Wahl stehen, lesen Sie hier.

Mauer
von Lisa Fotios über Pexels

Ursachen und Gründe von Feuchtigkeit im Mauerwerk

Feuchtigkeit im Haus und durchnässtes Mauerwerk machen sich zumeist durch abplatzenden Putz oder schimmelige Hausecken bemerkbar. Aber auch Salzausblühungen und Algenbildung können Folgen von feuchtem oder nassem Mauerwerk sein. Vor allem bei Altbauten ist Feuchtigkeit im Haus ein nicht seltenes Problem, weil es keine Horizontalsperre gibt. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, ist eine Horizontalsperre zur Abdichtung gegen Feuchtigkeit unumgänglich. 

‌Durchfeuchte Wände verhindern nicht zuletzt eine optimale Wärmedämmung. Daher ist die Horizontalsperre in vielerlei Hinsicht ein absolutes Muss und zahlt sich auch bei einem Altbau finanziell aus. 

‌Wenn Feuchtigkeit über den Erdboden oder durch einen Wasserschaden ins Mauerwerk eindringt, zieht sich die Feuchtigkeit kapillar durch die Wände hoch. Der Grund, warum Wasser die Schwerkraft überwinden kann und durch das Mauerwerk nach oben zieht, liegt an der Oberflächenspannung und der Grenzflächenspannung des Wassers mit der festen Umgebung. Sobald das Wasser aus den Kapillaren austritt, verdunstet es an der Oberfläche und mehr Wasser zieht nach oben. Das merken Sie besonders an Stellen mit hoher Salzkonzentration und an den Salzausblühungen, die das Mauerwerk zieren. Feuchtigkeit im Mauerwerk entdecken Sie deshalb zumeist als erstes im Keller und im Erdgeschoss. 

‌Horizontalsperren werden daher im unteren Mauerwerk, also bis zu 30 cm ober der Erdoberfläche, aufgezogen, wenn das Haus nicht unterkellert ist. Bei unterkellerten Häusern sind die Richtlinien etwas anders. Dazu gibt es genaue Messwerte, die beachtet werden müssen. Feuchtigkeit im Mauerwerk führt unweigerlich zur Bildung von Schimmel an den Wänden. Außerdem wird die Wärmedämmung geschwächt. In diesem Artikel erfahren Sie, woran Sie Feuchtigkeit im Mauerwerk erkennen und welche Verfahren es gibt. Horizontalsperren zum Schutz des Mauerwerks können nämlich nicht nur in Neubauten, sondern auch nachträglich bei einem bestehenden oder alten Haus eingebaut werden.


Horizontalsperre bei Feuchtigkeit im Mauerwerk

Die Materialien, die für den Einbau der Horizontalsperre verwendet werden, variieren je nach Baujahr des Hauses. Was alle Horizontalsperren gemeinsam haben ist, dass sie wasserundurchlässig sind. Speziell bei älteren Häusern verwendet man beim nachträglichen Einbau der Horizontalsperre in das Mauerwerk Spezialabdichtungsfolien oder Bitumenbahnen. Am häufigsten kommen aber Injektionsstoffe wie Silikon, Paraffin oder Harz zum Einsatz.


Horizontalsperre bei Neubauten

Bei Neubauten werden Horizontalsperren sofort mit eingebaut, denn das Abdichtverfahren ist mit der DIN-Norm (Normenreihe 18531 bis 18535) sogar vorgeschrieben. Die Horizontalsperre wird beispielsweise aus Bitumen oder aber auch aus dickem Kunststoff gemacht.


Horizontalsperre im Nachhinein einbauen

Gerade in Altbauhäusern kann die Feuchtigkeit in den Wänden zum Problem werden. Sichtbarer Schimmel an den Wänden, aber auch modriger Geruch sind ein deutliches Zeichen für Feuchtigkeit im Mauerwerk und in den Wänden. Sehen Sie einen Schwammbefall im Keller oder an der Zimmerwand oder bröckelt der Putz schon ab, dann wird es Zeit zu handeln, denn die Feuchtigkeit gefährdet nicht nur Ihre Gesundheit, sondern über kurz oder lang die Statik des Hauses. 

‌In Altbauten ist neben einer fehlenden Horizontalsperre auch eine fehlende Vertikalsperre Ursache für Feuchtigkeit in den Wänden. Die Vertikalsperre schützt vor eindringender Feuchtigkeit, die über die Seiten des Hauses ins Mauerwerk kommt.


Feuchtigkeit im Mauerwerk prüfen

Wie also vorgehen, wenn Sie Feuchtigkeit im Mauerwerk vermuten oder es schon zu einem deutlich sichtbaren Schimmelbefall im Keller gekommen ist? 

‌Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Feuchtigkeit in Ihren Wänden steckt, dann prüfen Sie am besten die Wände mit einem Feuchtigkeitsmessgerät. Bei einem Messwert über 80 % ist die Wand feucht. Messen Sie 100 % Feuchtigkeit heißt dies, dass die Wand schon nass ist. Am besten Sie wenden sich so schnell wie möglich an einen Baugutachter. Dieser wird feststellen, woher die Feuchtigkeit kommt, und berät Sie bei der Wahl eines geeigneten Verfahrens, um die Feuchtigkeit dauerhaft aus dem Mauerwerk zu bekommen.

Sollte Ihr Haus noch nicht über eine Horizontalsperre verfügen, dann wird es jetzt an der Zeit. Nur die Horizontalsperre kann das Mauerwerk und den Keller dauerhaft vor Feuchtigkeit schützen. 

‌Temporär kann die Luftfeuchtigkeit bis zur Kellerabdichtung mit einem Luftentfeuchter überbrückt werden. Ein Luftentfeuchter ist aber keine permanente Lösung, weil er die Feuchtigkeit, die sich die Wände emporzieht, nicht stoppen kann.


Horizontalsperren: die wichtigsten Verfahren im Überblick

Bei einem nachträglichen Einbau einer Horizontalsperre können Sie zwischen mehreren Verfahren unterscheiden – abhängig davon, wie gravierend die Schäden sind, aber auch je nach Wirksamkeit und Kosten:

  • mechanisch: Mauersägeverfahren 
  • chemisch: Injektionsverfahren 
  • elektrophysikalisch: Elektromose 


Mechanische Horizontalsperre


Mauersägeverfahren

Beim Mauersägeverfahren wird nach und nach ein Stück der durchfeuchteten Mauer ausgetauscht und ein Dichtungselement eingeschoben. Dazu verwenden die Maurer eine Bitumenbahn oder robuste Folien wie die PVC-Sperrfolie, die nachträglich ins Mauerwerk eingebaut wird. Diese Methode, bei der einzelne betroffene Mauerteile entfernt werden, eignet sich sowohl für Naturstein- als auch Betonwände. 

‌Gerade wenn es sich um einen großen Feuchtigkeitsschaden im Keller handelt, ist diese Methode zu empfehlen. Der große Vorteil ist außerdem, dass diese Form der Horizontalsperre für viele Jahrzehnte hält. 

‌Da Stück für Stück die Mauer entfernt werden muss, ist diese Methode eine der zeitaufwendigsten. Außerdem muss jeder Mauerabschnitt trocknen, bevor weitergearbeitet werden kann. So dauert eine komplette Renovierung auch schnell einmal mehrere Wochen. Beachten Sie, dass diese Arbeit nur von einem professionellen Maurer gemacht werden darf, da auf die Statik des Hauses geachtet werden muss. Dafür verwenden die Maurer hochdruckfeste Keilplatten, die zur Stütze in das offene Mauerwerk gesetzt werden. 

‌Mechanische Horizontalsperren können auch mit Chromstahlblechverfahren gemacht werden. Dazu werden entweder Edelstahl, Folien oder Kunststoffplatten verwendet und über das gesamte Mauerwerk angebracht, um die Feuchtigkeit am Aufsteigen im Mauerwerk zu hindern. 

‌Die mechanischen Verfahren sind relativ kostspielig und auch zeitintensiv. Dafür können aber einzelne Mauerteile bearbeitet werden, die besonders stark von Feuchtigkeit betroffen sind. Wer die Kosten nicht scheut, hat so eine Methode, die leicht vom Kellerinneren heraus gemacht werden kann.


Mauertauschverfahren

Das Mauertauschverfahren wird dann angewendet, wenn die Wände im Keller schon sehr durchfeuchtet sind. Es wird ähnlich wie beim Mauersägeverfahren Stück für Stück eine Horizontalsperre in die Mauer eingearbeitet. Da ein Mauertauschverfahren die Statik gefährdet, wird hier immer nur ein Meter nach dem anderen bearbeitet. Die Maurer konzentrieren sich vor allem auf die Mauerstücke, die besonders viel Salzbelastung haben, und machen gezielte Kernbohrungen, die anschließend mit Beton gefüllt werden. Diese Art der Horizontalsperre hat den Nachteil, dass es viel Zeit braucht, weil jeder Mauerabschnitt nach dem Einarbeiten der Sperrfolie getrocknet werden muss, bevor weitergearbeitet werden kann. Der große Vorteil ist hingegen, dass das Mauertauschverfahren äußerst effizient gegen starke Feuchtigkeit im Mauerwerk wirkt.


Chemische Horizontalsperre


Injektionsverfahren

Die chemische Horizontalsperre ist im Vergleich zu einer mechanischen Horizontalsperre weniger aufwendig und dazu noch sehr effektiv. Beim Injektionsverfahren werden die Poren im Mauerwerk verschlossen und so langfristig verhindert, dass das Wasser aufsteigt. Bei der chemischen Horizontalsperre werden rasterartig Löcher in die Mauer gebohrt und die Bohrlöcher anschließend mit einer alkalischen Injektionscreme verschlossen. Die Injektionscreme basiert häufig auf Wachs, Silikon oder Epoxidharz. Dank der Injektionscreme kann die Feuchtigkeit bzw. das Wasser im Mauerwerk nicht mehr aufsteigen.

Hinweis:
Wichtig ist, dass Sie diese Art der Horizontalsperre von einem professionellen Maurer machen lassen. Für die Arbeit ist eine gute Schutzausrüstung notwendig, die gut abdichtet, denn die Injektionscreme ist sehr alkalisch. Zur richtigen Ausstattung zählen eine Schutzbrille, Arbeitshandschuhe und gute Arbeitskleidung.


Wie geht der Handwerker bei der chemischen Horizontalsperre vor?

Zuallererst unterscheidet man zwei unterschiedliche Methoden der Injektion: entweder drucklos mithilfe von Einzelkartuschen über mehrere Tage und Wochen oder mit Druck. 

‌Beim drucklosen Verfahren werden die unterste Fuge und der Putz unterhalb und oberhalb der letzten Fuge entfernt. Danach bohrt Ihr Maurer Bohrlöcher in regelmäßigen Abständen in die unterste Fuge im Mauerwerk. Optimalerweise haben die Bohrlöcher einen Durchmesser von 14 mm und dringen in etwa 5 cm ins Mauerwerk ein. Grundsätzlich gilt, dass die Bohrtiefe rund zwei Drittel der Wandtiefe sein sollte.

Hinweis:
Je nach Mauertiefe gelten unterschiedliche Abstandsregeln der Bohrlöcher:
 

  • Mauerwerk: Dicke 10 bis 40 cm 12,5 cm Abstand zwischen den Bohrlöchern
  • Mauerwerk: Dicke 41 bis 70 cm 8 cm Abstand zwischen den Bohrlöchern


Beim letzten Loch vor der Mauerecke achtet der Maurer darauf, dass die Bohrung nicht mehr als 5 cm vom Eck entfernt ist. Im Anschluss werden die Bohrlöcher mit einem Sauger oder Druckluft gereinigt. 

‌Dann schneidet der Maurer die Kapillarstäbchen zurecht und achtet auf die richtige Länge. Zur Bohrtiefe werden 7 cm für die Länge der Kapillarstäbchen dazugezählt. Die Kapillarstäbchen werden anschließend mit den aufgesteckten Saugwinkeln ins Bohrloch geschoben und die Sauwinkel zweimal mit Wasser angefüllt, bis die Kapillarstäbchen kurz aufquellen. 

‌Die Injektionslösung, gefüllt in eine Einzelkartusche, wird auf den Saugwinkel aufgesetzt. Der Maurer gibt darauf acht, dass das Auslaufstück exakt am Kapillarstäbchen aufliegt und die Einzelkartusche senkrecht auf den Saugwinkel aufgesetzt ist. 

‌Jetzt heißt es warten, bis die Kartusche vollständig entleert ist. Das dauert in etwa 12 bis 48 Stunden. Danach entfernt der Maurer die Kapillarstäbchen und verspachtelt die Bohrlöcher mit Reparaturspachtel. 

‌Sollten sich die Kapillarstäbchen nicht vollständig aus dem Bohrloch ziehen lassen, wird versucht, sie so weit wie möglich herauszuziehen. Danach schneidet man das überstehende Kapillarstäbchen ab und schiebt den letzten Rest des im Bohrloch steckenden Kapillarstäbchens so tief wie möglich ins Bohrloch zurück. Der Maurer spachtelt dann einfach über die Stelle. 

‌Im nächsten Schritt wird die Stelle, an der die Bohrlöcher verspachtelt wurden, bis eine Steinreihe darüber mit Dichtungsschlämme abgedichtet. Diese Schicht wird im Anschluss mit einem Besen angeraut, um die Haftung zu verbessern. Jetzt kommt der Saniervorspritzmörtel zum Einsatz, der direkt auf die noch feuchte Dichtungsschlämme aufgetragen wird. Bei der Befüllung mit Druck spritzt der Maurer mit einem Druck von 13 bar die Injektion aus Alkalisaten direkt in die Bohrlöcher der Kellermauer. 

‌Insgesamt dauert der Trocknungsvorgang der Mauerwerkssperre in etwa 7 Tage. Sobald die Mauerwerkssperre an der Wand vollständig trocken ist, kann mit Sanierputz verputzt werden.


Klassische Horizontalsperre

Die klassische Horizontalsperre kommt dann zum Einsatz, wenn die Durchfeuchtung der Wand überschaubar ist, das heißt bis zu einem Wert von circa 50 % Feuchtigkeit in der Wand. 

‌Im Gegensatz zur chemischen Horizontalsperre wird der Altputz erst nach der Abdichtung von der Wand geschlagen. Das hat den Grund, dass der Putz die überschüssige Injektionsflüssigkeit aufnehmen kann. 

‌Auch für diese Aufgabe ist der Maurer Ihr professioneller Ansprechpartner, der die klassische Horizontalsperre sauber baut, sodass Sie langfristig von dem Ergebnis profitieren. 

‌Bei der klassischen Horizontalsperre werden die Bohrlöcher im Abstand von 10 cm und 10 cm über dem Boden platziert. Die Bohrlöcher haben idealerweise einen Durchmesser von 10 bis 12 mm und sollten mit einem Neigungswinkel von 30 bis 45 Grad in die Wand gebohrt werden. Die Tiefe ist abhängig von der Mauerwerkstiefe und endet 5 cm vor Ende des Mauerwerks.

Hinweis:
Gut zu wissen ist, dass es Wände aus nicht saugenden Steinen gibt. Dort wird die Feuchtigkeit über den Mörtel weiter nach oben transportiert. Daher müssen die Bohrlöcher bei einer Wand aus nicht saugenden Steinen direkt in die Fuge gesetzt werden.

Die zweite Reihe aus Bohrlöchern wird in einem Abstand von 5 cm über die erste Reihe gesetzt, wobei die Bohrlöcher immer mittig versetzt zur ersten Reihe gebohrt werden. Sollte die Wand sehr stark durchfeuchtet sein, dann kann auch noch eine dritte Reihe an Löchern gebohrt werden. Bei Wandecken muss besonders sorgfältig gearbeitet und zusätzliche noch senkrechte Löcher gebohrt werden. 

‌Auch hier werden die Bohrlöcher im Anschluss mit einem Staubsauger oder Druckluft gereinigt. Dann setzt der Maurer die Injektionstrichter in die Bohrlöcher und klebt diese mit Klebeband ab. So kann die Injektionsflüssigkeit nicht auslaufen.


Elektrophysikalische Horizontalsperre

Elektrophysikalische Verfahren eignen sich ideal für Altbauten, weil sie sehr sanft und schonend das Mauerwerk von Feuchtigkeit befreien. Das Verfahren beruht auf dem Prinzip der Elektromose, wobei sich das Wasser vom Plus- zum Minuspol bewegt. Dafür werden Elektroden im Mauerwerk und ein Kupferspieß in der Bodenplatte platziert. Die Feuchtigkeit wird durch die Elektromose in den Kapillaren nach unten gelenkt. Die Spannung mit maximal 10 Volt ist vergleichsweise niedrig und daher sehr schonend für das Mauerwerk im Haus. Einziger Nachteil ist, dass diese Methode der Horizontalsperre sehr lange dauert. Bis zu mehrere Monate oder sogar Jahre müssen Sie für ein langfristig trockenes Ergebnis einkalkulieren. Manche Experten zweifeln außerdem auch an der Wirkung dieses Verfahrens.


Feuchtigkeit und Nässe in Wänden verhindern

Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst zu feuchten Wänden kommt. Was in einem Neubau ein leichtes Unterfangen ist, ist im Altbau umso schwieriger. Bei einem Neubau kann das Haus zusätzlich mit einer sogenannten weißen oder schwarzen Wanne vor direkter Nässe aus der Erdumgebung geschützt werden. Auch bei alten Bauten ist das noch möglich, allerdings sind diese Arbeiten mit deutlich mehr Aufwand verbunden und finanziell kostspieliger. Trotz allem können Sie mit gezielten Maßnahmen Feuchtigkeit in den Wänden vermeiden. Zum Beispiel kann mit einem Sperrputz feuchten Wänden vorgebeugt werden. Der Sperrputz wird auf trockene Wände im Keller und im Wohnraum angebracht. 

‌Feuchte Wände können viele Ursachen haben: sei es Grundwasser, das durch die Kellerwände drückt, warme Luft, die an den Kellerwänden kondensiert, oder Regenrinnen, die verstopft sind. Wenden Sie sich an Ihren Baugutachter und gehen Sie der Feuchtigkeit in Ihrem Haus auf den Grund.


Rechtliche Vorgaben bei nachträglich eingebauten Horizontalsperren

Berücksichtigen Sie beim Einbau einer Horizontalsperre immer die baurechtlichen Vorgaben. Gerade bei Altbauten gibt es je nach Baujahr unterschiedliche Vorgaben und Sonderfälle, die beachtet werden müssen. Wenden Sie sich daher an einen Sachverständigen und lassen Sie sich beraten. Bei Neubauten in Deutschland sind Horizontalsperren mit der DIN-Norm 18531 bis 18535 per Gesetz vorgeschrieben. Die seit 2017 neue Normreihe zur Bauwerksabdichtung schließt Vorschriften zur Verbundabdichtung mit ein. In der Normreihe 18531 bis 18535 werden unter anderem die Abdichtungen von genutzten und ungenutzten Dächern, Balkonen und Loggien als auch erdberührte Bauteile und Innenräume behandelt. Die Normen regeln außerdem alle erlaubten Abdichtungsstoffe. 

‌Eine Horizontalsperre sollte immer fachgerecht und von einem professionellen Maurer durchgeführt werden. Besonders die Haltbarkeit der Horizontalsperre hängt grundlegend von der sorgfältigen Arbeit des professionellen Handwerkers ab.


Kosten für eine Horizontalsperre

Die Kosten für eine Horizontalsperre variieren nicht nur je nach Anbieter, sondern auch je nach Verfahren. Für den nachträglichen Einbau einer Horizontalsperre können Sie mit 70 bis 350 € pro Quadratmeter rechnen. 

‌Wird eine mechanische Methode, wie zum Beispiel das Mauersägeverfahren, angewendet, dann erhöhen sich die Kosten, weil der Geräteeinsatz enorm ist. Rechnen Sie bei der mechanischen Horizontalsperre mit circa 150 € pro Quadratmeter. Für das Einbauen der mechanischen Horizontalsperre wie dem Mauertausch bezahlen Sie im Schnitt 200 bis 250 € pro Quadratmeter Mauerfläche. 

‌Für die sanfte Horizontalsperre mit dem Prinzip der Elektromose müssen Sie tiefer in die Tasche greifen. Die Kosten belaufen sich auf ungefähr 350 € pro Quadratmeter. Für die Begutachtung eines Hauses braucht es einen Bausachverständigen. Dieser klärt die Ursache für die Feuchtigkeit und berät Sie bezüglich der notwendigen Arbeiten. Rechnen Sie mit rund 700 bis 900 € für die Begutachtung durch den Bausachverständigen. Bei der Deutschen Bauvermittlung finden Sie zudem eine Liste der Bausachverständigen. 

‌Die Investition in ein Feuchtigkeitsmessgerät zahlt sich jedenfalls aus. So haben Sie die Feuchtigkeit in Ihrem Mauerwerk, ob Keller oder Wohnraum, immer im Blick. Feuchtigkeitsmessgeräte gibt es außerdem schon für circa 15 € im Fachhandel.

Horizontalsperre – Bauen & Wohnen