Parkett und andere Bodenbeläge im Vergleich
Bodenbeläge sind die Nutzfläche und oberste Schicht eines Fußbodens. Bodenbeläge gibt es für Innenräume in verschiedenen Ausführungen und unterschiedlichen Materialien. Ein Klassiker unter den Bodenbelägen ist Parkett. Es zählt zu den Hartbodenbelägen und ist einer der beliebtesten Bodenbeläge.
Parkett ist ein Produkt aus Hartholzsorten oder Bambus, wobei das Material in kleine Stücke gesägt und in einem bestimmten Muster (Verlegemuster) zusammengefügt wird. Beliebte Holzsorten zur Herstellung von Parkettbodenbelägen sind in Europa zumeist heimische Laubbaumarten wie Buche oder Eiche. Aber auch das Holz von Kastanien, Ahorn oder verschiedenen Obstbäumen eignet sich zur Herstellung von Parkett.
Parkettböden stehen in Konkurrenz zu anderen Holzbodenarten wie Dielenböden oder Holzstöckelpflaster sowie textilen Bodenbelägen (z. B. Teppichboden) oder Bodenbelägen aus Kunststoff (z. B. Epoxydharz). Das besondere an Parkett ist, dass es meist mehrschichtig aufgebaut ist, aus natürlichen Rohstoffen besteht und besonders lange haltbar ist.
Aufgrund der durchgehenden Unterkonstruktion sowie der Beschichtung über dem Parkett kann dieser Fußbodenbelag jahrzehntelang haltbar sein. Oberflächliche Makel wie Kratzer und Macken, die mit der Zeit entstehen, können mit professionellen Werkzeugen entfernt werden, indem der Parkettboden abgeschliffen und die Oberfläche neu behandelt wird.
Bodenbeläge im Überblick
Damit Sie sich einen groben Überblick zu verschiedenen Bodenbelägen abseits von Parkett machen können, geht es im Folgenden um die wichtigsten Fußbodenarten und ihre Eigenschaften. Anschließend folgt ein Vergleich zwischen Parkett und anderen Bodenbelägen, um die Vor- und Nachteile von Parkett herauszuarbeiten:
- Laminatboden:
Laminat ist ein Bodenbelag, der aus mehreren Schichten laminierten Materials (meist Holzfaserplatten) besteht. Laminat wird häufig verwendet, um das Aussehen von Parkett oder Fliesen nachzuahmen und ist kostengünstiger als diese natürlichen Materialien. Laminat besteht aus einer Trägerschicht, einer Dekorschicht aus bedrucktem Fotopapier, und einer schützenden Melaminharzschicht. Es ist relativ strapazierfähig, leicht zu pflegen und einfach zu installieren, da es normalerweise ein Klicksystem für die Verbindung der Platten oder Fliesen verwendet. Laminat ist nicht so lange haltbar wie Parkett und kann auch nicht geschliffen werden. - Vinylboden:
Vinyl ist ein vielseitiger Kunststoff aus PVC, der in vielen verschiedenen Anwendungen verwendet wird, darunter Bodenbeläge. Vinylbodenbeläge, auch als Vinylplanken oder Vinylfliesen bekannt, bestehen aus mehreren PVC-Schichten. Manche Arten weisen auch eine zusätzliche Trägerschicht aus leimgetränktem Holz (HDF) auf. Vinylböden sind im Gegensatz zu Laminat unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Da PVC Feuchtigkeit weder aufnehmen noch abgeben kann, sind Vinylböden jedoch nicht optimal für das Raumklima. - Teppichboden:
Ein Teppichboden ist ein Bodenbelag, der aus textilen Materialien wie Wolle, Nylon, Polyester oder Polypropylen besteht. Im Gegensatz zu harten Bodenbelägen wie Holz, Fliesen oder Vinyl besteht ein Teppichboden aus einer weichen, durchgehenden Oberfläche. Teppiche haben natürliche wärmedämmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, die Raumtemperatur zu regulieren und Energiekosten zu senken. Teppichböden werden oft in Schlafzimmern, Wohnzimmern, Fluren oder auch ausgebauten Dachböden verwendet, um eine gemütliche und warme Atmosphäre zu schaffen. Sie sind jedoch weniger häufig in feuchten Räumen wie Badezimmern und Küchen anzutreffen, da sie nicht wasserdicht sind und bei Feuchtigkeit Schimmel und Gerüche entwickeln können. Teppiche können Allergene wie Staubmilben und Tierhaare einschließen, was für Menschen mit Allergien oder Asthma problematisch sein kann. In diesem Fall können Teppiche mit geringerem Flor oder hypoallergenen Eigenschaften in Betracht gezogen werden. - Fliesenboden:
Ein Fliesenboden ist ein Bodenbelag, der aus Keramik-, Porzellan- oder Natursteinfliesen besteht, die auf den Boden verlegt werden. Fliesenböden sind weit verbreitet und haben eine Reihe von Eigenschaften und Vorteilen. Fliesen sind äußerst strapazierfähig und resistent gegen Kratzer, Flecken, Abrieb sowie Feuchtigkeit. Sie halten starkem Verkehr und Verschleiß stand und sind eine beliebte Wahl für stark frequentierte Bereiche und Feuchträume wie Flure, Küchen und Badezimmer. Aufgrund ihrer harten und nicht nachgebenden Oberfläche können Fliesen kühlend wirken, insbesondere in kalten Klimazonen. Dies kann durch die Verwendung von Teppichen oder Teppichläufern gemildert werden. - (Sicht-)Betonboden:
Ein Betonfußboden ist ein Bodenbelag, der aus Beton besteht. Bei sogenanntem Sichtbeton stellt der Beton nicht die Unterkonstruktion dar, sondern dient gleichzeitig als oberste Nutzfläche. Betonböden werden in vielen verschiedenen Bereichen verwendet, von Wohngebäuden über Bürogebäude bis hin zu industriellen Einrichtungen. Betonfußböden sind vielseitig und können in verschiedenen Designs und Oberflächenbearbeitungen realisiert werden, darunter glatt, poliert, gefärbt oder gestempelt. Dies ermöglicht eine große Bandbreite an ästhetischen Optionen. Betonböden sind robust und pflegeleicht, können jedoch ähnlich wie Fliesen zu einer Abkühlung des Raumklimas führen. Um dem entgegenzuwirken, kann ein Sichtbetonboden mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden.
Warum Parkettboden? – Vor- und Nachteile
Parkett ist eine beliebte Wahl für Fußböden in Wohnräumen. Das liegt daran, dass es viele Vorteile anderer Bodenbeläge in sich vereint:
- Langlebig: Hochwertiges Echtholzparkett ist bei richtiger Montage und kontinuierlicher Pflege ein Leben lang haltbar.
- Reguliert Raumklima: Holzböden sind dafür bekannt, das Raumklima zu regulieren, da sie Wärme und Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können.
- Wertsteigernd: Echte Parkettböden gelten als schlicht, aber hochwertig. Ein professioneller Parkettboden wird bei Eigentum den Wert der Immobilie steigern.
- Einfache Parkett-Reinigung: Bei intakter Beschichtung weist der Parkettboden Schmutz und Bakterien ab und ist leicht zu reinigen.
- Zeitloses Design: Bei Parkett überzeugt nicht nur die Qualität, sondern auch die Optik. Parkettböden erzeugen eine warme Atmosphäre und passen sowohl in moderne als auch in traditionell gestaltete Wohnräume.
Nichtsdestotrotz hat auch Parkettboden seine Kehrseiten und ist nicht für jede Räumlichkeit oder Situation optimal:
- Teure Anschaffung: Parkett ist im Gegensatz zu anderen Fußböden teuer, dafür auch robuster. Wem es rein um die Optik geht, der kann stattdessen auf Laminat zurückgreifen.
- Regelmäßige Pflege: Damit der Parkettboden lange haltbar und schön bleibt, ist eine passende Pflege notwendig. Es müssen passende Reinigungsmittel verwendet werden. Die Beschichtung muss gelegentlich renoviert werden.
- Wasserempfindlich: Parkett reagiert empfindlich auf Wasser und Nässe und ist daher nicht für Feuchträume wie Küche oder Badezimmer geeignet.
Arten von Parkettboden
Es gibt viele verschiedene Arten von Parkettfußböden. Sie unterscheiden sich nicht nur durch die Holzsorte, sondern auch durch die Art der Montage. Zudem können mit den einzelnen Holzteilen verschiedene Verlegemuster erzielt werden, die jeweils eine bestimmte optische Wirkung im Raum erzeugen.
Parkett Holzsorten
Es gibt eine Vielzahl von Holzsorten, die für Parkettböden verwendet werden können, und jede Holzart hat ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften in Bezug auf Farbe, Härte, Maserung und Preis. Die Sorten können auch in einem Parkett kombiniert werden, um bestimmte Muster oder Farbkontraste zu erreichen.
Hier ist ein Überblick über einige der gängigsten Holzsorten für Parkettböden:
- Eiche: Eiche ist eine der beliebtesten Holzarten für Parkettböden. Sie ist robust, langlebig und hat eine markante Maserung. Eiche kann in verschiedenen Farbtönen erhältlich sein, von hell bis dunkel, und ist vielseitig einsetzbar.
- Ahorn: Ahorn ist bekannt für seine helle, gleichmäßige Farbe und sein helles Erscheinungsbild. Es ist hart und widerstandsfähig, was es gut für stark frequentierte Bereiche macht.
- Kirschbaum: Kirschholz hat eine warme, rötliche Farbe und eine ansprechende Maserung. Es verändert seine Farbe mit der Zeit und wird dunkler, wenn es dem Licht ausgesetzt ist.
- Walnuss: Walnussholz hat eine tiefe, dunkle Farbe und eine reiche Maserung. Es verleiht Räumen ein elegantes und luxuriöses Aussehen.
- Esche: Eschenholz ist hell und hat eine ausgeprägte Maserung. Es ist bekannt für seine Härte und Festigkeit.
- Kiefer: Kiefer ist eine weichere Holzart und hat eine helle, natürliche Farbe. Es wird oft für rustikale oder ländliche Einrichtungen verwendet.
- Bambus: Obwohl es technisch gesehen kein Holz, sondern ein Gras ist, wird Bambus aufgrund seiner Härte und Nachhaltigkeit häufig für Parkettböden verwendet. Bambus ist in verschiedenen Farbtönen erhältlich, einschließlich natürlichem und karamellisiertem Bambus.
- Hickory: Hickoryholz ist sehr hart und hat eine variable Maserung mit einem Kontrast zwischen hellen und dunklen Streifen.
- Kastanie: Kastanienholz hat eine warme, rötliche Farbe und eine markante Maserung. Es kann eine natürliche rustikale Schönheit in den Raum bringen.
Parkett verlegen: Muster
Parkett gibt es in Form von Dielen oder sogenannten „Stäbchen“ und kann in verschiedenen Mustern verlegt werden, um bestimmte visuelle Effekte zu erzeugen:
- Dielenparkett: Dielenparkett, auch als Schiffsbodenparkett bekannt, ist eine beliebte Art von Parkettbodenbelag, der aus breiten, langen Holzdielen besteht. Dieser Bodenbelag verleiht Räumen ein rustikales und ländliches Erscheinungsbild und ist für sein zeitloses und naturbelassenes Aussehen bekannt. Werden die Dielen in einer Richtung angeordnet, kann so eine optische Vergrößerung des Raumes erzeugt werden.
- Stäbchenparkett: Stäbchenparkett ist eine spezielle Art von Parkettbodenbelag, der aus kleinen rechteckigen Holzstücken oder "Stäbchen" besteht, die in einem bestimmten Muster verlegt werden. Diese Stäbchen sind in der Regel etwa 22 bis 30 cm lang, 5 bis 8 cm breit und 8 bis 22 mm dick. Die Verlegemuster variieren, aber das bekannteste und klassischste Muster ist das Fischgrätmuster.
- Fischgrät Parkett: Fischgrätparkett ist eine klassische und zeitlose Form des Parkettbodens, die für ihre charakteristische Verlegemuster bekannt ist. Das Muster ähnelt dem Skelett eines Fisches, daher der Name "Fischgrätmuster". Dieses Muster wird durch das Verlegen von kleinen rechteckigen Holzstücken oder Stäbchen in einem 90-Grad-Winkel zueinander erzeugt, wodurch ein auffälliges diagonales Design entsteht.
- Würfelparkett: Würfelparkett ist eine besondere Art von Parkettboden, die für ihr auffälliges geometrisches Muster bekannt ist. Wie der Name schon sagt, wird bei dieser Parkettart ein Muster erzeugt, das an die Form eines Würfels erinnert. Die Holzstücke werden in kleinen Quadraten angeordnet, wodurch ein kariertes oder würfelförmiges Design entsteht. Die Größe der quadratischen Muster kann variieren, wobei typische Abmessungen etwa 5 cm x 5 cm bis 15 cm x 15 cm betragen. Die Wahl der Größe kann das Gesamterscheinungsbild des Parketts beeinflussen.
- Individuelle Muster: Neben den traditionellen Verlegemustern können auch individuelle Muster aller Art geschaffen werden. Dazu lassen Sie sich am besten von professionellen Bodenleger:innen beraten.
Parkett Montage
Parkett kann auf verschiedene Arten verlegt werden, abhängig von den Anforderungen des Raums und dem gewünschten Design:
- Schwimmende Verlegung: Bei dieser Methode werden die Parkettelemente nicht direkt mit dem Untergrund verklebt oder verschraubt, sondern miteinander verriegelt. Eine dünne Schaumstoff- oder Filzunterlage wird zwischen dem Parkett und dem Untergrund platziert. Diese Methode eignet sich gut für Laminatparkett und einige Fertigparkettarten. Sie ermöglicht eine einfache und schnelle Installation, da kein Kleber oder Nägel erforderlich sind.
- Vollflächige Verklebung: Bei dieser Methode wird das Parkett mit Kleber direkt auf den Untergrund geklebt. Dies ist die häufigste Verlegeart für Massivholzparkett und einige Fertigparkettarten. Die vollflächige Verklebung bietet eine stabile und dauerhafte Installation, ist jedoch zeitaufwändiger und erfordert professionelle Fähigkeiten.
- Nageln oder Verschrauben: Massivholzparkett kann direkt auf den Untergrund genagelt oder verschraubt werden. Hierbei werden Nägel oder Schrauben durch das Parkett in den Untergrund eingeführt, um es sicher zu befestigen. Diese Methode ist besonders stabil, erfordert jedoch spezielle Ausrüstung und ist eher für professionelle Installationen geeignet.
- Schwimmende Unterlage mit Klicksystem: Einige Parkettarten verfügen über ein Klicksystem, das es ermöglicht, die Elemente miteinander zu verbinden, ohne Kleber oder Nägel zu verwenden. Das Parkett wird auf eine Schwimmunterlage gelegt, und die Elemente werden durch Einrasten miteinander verbunden. Dies ist eine DIY-freundliche Methode und wird oft für Laminatparkett verwendet.
- Verklebung auf Trennlage: Bei dieser Methode wird das Parkett auf eine Trennlage aus Papier oder Filz geklebt, die auf den Untergrund aufgebracht wird. Dies ermöglicht eine gewisse Bewegungsfreiheit des Parketts, um Spannungen und Verformungen zu minimieren.
Parkettboden verlegen oder schleifen lassen
Wollen Sie einen Parkettboden neu verlegen bzw. einen alten Parkettboden renovieren, empfiehlt es sich, professionelle Bodenleger:innen damit zu beauftragen. Das Montieren von Parkett durch professionelle Bodenleger bietet eine Vielzahl von Vorteilen und ist in vielen Fällen dringend zu empfehlen. Professionelle Bodenleger verfügen über umfangreiche Fachkenntnisse und jahrelange Erfahrung in der Verlegung von Parkett. Sie sind mit den besten Praktiken, Techniken und Materialien vertraut, um ein qualitativ hochwertiges Ergebnis zu erzielen.
Ein wichtiger Schritt bei der Parkettverlegung ist beispielsweise die richtige Vorbereitung des Untergrunds. Professionelle Bodenleger können Unebenheiten ausgleichen, den Untergrund vorbereiten und sicherstellen, dass er eben, trocken und stabil ist.
Obwohl die Anstellung eines professionellen Bodenlegers anfangs Kosten verursacht, kann dies langfristig Zeit und Geld sparen. Eine fehlerhafte Verlegung kann zu teuren Reparaturen führen, während eine professionelle Verlegung die Haltbarkeit des Parketts erhöht. Bodenleger:innen können Sie auch bei der Auswahl des richtigen Parkettmaterials und der Oberflächenbehandlung beraten.
Professionelle Bodenleger bieten für gewöhnlich Garantien für ihre Arbeit an. Dies gibt Ihnen zusätzliche Sicherheit und Schutz im Falle von Problemen oder Schäden. Sie sind mit den erforderlichen Sicherheitsvorschriften und -verfahren vertraut, um Unfälle auf der Baustelle zu vermeiden und die Gesundheit und Sicherheit der Bewohner oder Nutzer des Raums zu gewährleisten.
Insgesamt kann die professionelle Montage von Parkett dazu beitragen, dass Ihr Bodenbelag jahrelang schön und funktional bleibt. Es ist eine Investition in die Langlebigkeit und das Erscheinungsbild Ihres Zuhauses.
Parkett abschleifen und neu beschichten
Auch für Renovierungsarbeiten am Parkett ist es besser, professionelle Bodenleger:innen zu kontaktieren. Das Schleifen von Parkettböden ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die spezielle Ausrüstung und Kenntnisse erfordert. Das Schleifen von Parkett erzeugt erheblichen Staub, der gesundheits- und umweltschädlich sein kann. Professionelle Handwerker:innen setzen Staubabsaugsysteme ein, um den Staub während des Schleifprozesses zu kontrollieren und die Belastung für die Umgebung zu minimieren.
Nach dem Schleifen ist es wichtig, den Parkettboden mit einer geeigneten Oberflächenbehandlung zu versehen, sei es durch Ölen, Lackieren, Wachsen oder Versiegeln. Professionelle Handwerker:innen können die richtige Behandlung empfehlen und sicherstellen, dass sie ordnungsgemäß aufgetragen wird.
Parkett – Bauen & Wohnen
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