Schlüsselqualifikation

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Soft Skills als Schlüsselqualifikation

Eine Frau, die in der Arbeit lächelnd an der Tafel steht und etwas aufzeichnet.
von This_is_Engineering über Pixabay

Soft Skills als Schlüsselqualifikation

Aktuelle Studien besagen, dass beruflicher Erfolg „nur“zu 50 Prozent von Fachwissen abhängt. Die zweite Hälfte der Erfolgsfaktoren setzt sich aus den sogenannten „Soft Skills“ zusammen. Dabei handelt es sich um Charaktereigenschaften sowie um all jene Fähigkeiten, die mit der Persönlichkeit eines Menschen zu tun haben.

Soft Skills rücken im Arbeitsleben und damit auch bei der Einstellung neuer Mitarbeiter:Innen immer stärker in den Vordergrund, da diese ein gutes Arbeitsklima maßgeblich beeinflussen. Vergessen Sie also nicht, Ihre sozialen Kompetenzen und persönlichen Fähigkeiten bereits in Ihrer Bewerbung sowie im Vorstellungsgespräch hervorzuheben.

Dazu müssen Sie sich zuallererst darüber bewusst werden, wo Ihre Soft Skills liegen und welche besonders ausgeprägt sind. Fragen Sie z.B. Menschen, die Sie gut kennen, um deren Einschätzung Ihrer Persönlichkeit.

Natürlich sollte man vorab auch wissen, was hinter Begriffen wie „Kommunikationsfähigkeit“ oder „Durchsetzungsvermögen“  überhaupt steckt und für welche Anforderungen im Berufsleben sie stehen. Eine kleine Hilfestellung bietet unsere Auflistung der wichtigsten Schlüsselqualifikationen:


Motivation

Nur mit genügend Motivation gestaltet sich der Arbeitstag für Sie angenehm, aber auch die Arbeitsleistung hängt stark von diesem Faktor ab. Wichtig ist, dass Sie sich gut selbst motivieren können, ohne ständig von Ihren Vorgesetzten „angetrieben“ werden zu müssen. Wer mit Spaß und Engagement an die Arbeit geht, bringt nachweislich eine bessere Leistung. Menschen in Führungspositionen sollten es zudem auch schaffen, ihre motivierte Arbeitshaltung auf das Team zu übertragen.


Selbstdisziplin

Selbstdisziplin heißt, seine eigenen Bedürfnisse oder Gewohnheiten zugunsten der Erreichung eines Ziels zurückzustellen – und zwar als bewusste Handlung. Sich Ziele zu setzen und diese auch einzuhalten, ist eine wichtige Fähigkeit, um im Berufsleben voranzukommen. Zu Selbstdisziplin gehört ein hohes Maß an Selbstorganisation, Überwindung und Willenskraft. Natürlich soll diese Eigenschaft nicht in Selbstaufgabe oder Zwang ausarten – aber sich hin und wieder zu etwas zu überwinden und sich dann dafür zu belohnen, ist auch ein gutes Gefühl!


Organisationsfähigkeit

Mehrere Aufgaben, Themen und Projekte nebeneinander zu bearbeiten, ist in der heutigen Berufswelt gang und gäbe – oft auch unter enormem Zeitdruck. Damit Sie den Überblick bewahren und trotz paralleler Arbeitsaufträge effizient vorankommen, ist Organisationstalent gefragt. Menschen mit ausgeprägter Organisationsfähigkeit schaffen es, alle Anforderungen so zu verwalten, dass die meiste Energie in die eigentliche Arbeit fließt und die Arbeitszeit somit optimal genutzt wird. Die wichtigsten Schritte auf dem Weg dorthin heißen „Prioritäten setzen“ (Wichtiges zuerst erledigen, Unwichtiges vorerst liegen lassen) und „den Arbeitsalltag sinnvoll strukturieren“ .


Verantwortungsbewusstsein

Verantwortungsbewusstsein bedeutet, dass Sie sich über die Folgen Ihres Handelns im Voraus Gedanken machen und Ihre Handlungsweise danach ausrichten. Unternehmen verstehen darunter, dass Sie mit Aufgaben, die Ihnen anvertraut wurden, gewissenhaft umgehen und Sie sich Ihrer Verantwortung diesbezüglich bewusst sind. Natürlich umfasst diese auch, dass Sie für die Konsequenzen Ihres Handelns einstehen.


Geistige Flexibilität

Gerade in sich stetig ändernden Branchen wird diese Fähigkeit großgeschrieben. Technische Entwicklung und der Wandel des Marktes verlangen von Unternehmen und ihren Mitarbeiter:Innen ein hohes Maß an Anpassungsvermögen. Die Bereitschaft, Neues kennenzulernen, sich darauf einzustellen und sich ständig weiterzuentwickeln, ist heute in vielen Bereichen eine Basiskompetenz.


Kommunikationsfähigkeit

Klare und deutliche Botschaften erleichtern das Berufsleben enorm. Daher stellt Kommunikationsfähigkeit eine der wichtigsten Schlüsselqualifikationen dar. Die eigene Meinung auf den Punkt bringen, Botschaften unmissverständlich formulieren, den Informationsfluss verbessern und Missverständnisse vermeiden – all das umfasst in groben Zügen gute Kommunikation. Auf der anderen Seite sind aktives Zuhören und die Fähigkeit, Botschaften anderer richtig zu interpretieren, äußerst wichtige Faktoren. Die Wahrnehmung nonverbaler Signale und die Kompetenz, richtig darauf zu reagieren, runden hohe Kommunikationsfähigkeit ab.


Teamfähigkeit

Einzelkämpfer sind out. Dieser Satz mag hart klingen, ist jedoch in der heutigen Arbeitswelt Realität. Gut funktionierende Teams sind für Unternehmen das Um und Auf. Im besten Fall ergänzen sich die Mitglieder eines Teams gegenseitig und decken so alle wichtigen Teamrollen ab. Das gemeinsame Ziel, auf welches hingearbeitet wird, sollte über dem einzelnen Teammitglied stehen. Ist die gesamte Denk- und Arbeitsweise dem Teamgeist untergeordnet, erhöht dies die Schlagkraft und Effizienz der Gruppe – ganz nach dem Motto: Einer für alle, alle für einen.


Konfliktfähigkeit

Wenn Menschen zusammenarbeiten, können Konflikte kaum vermieden werden – und das sollen sie auch nicht. Wichtig ist die Fähigkeit, mit Konflikten richtig umzugehen. Sachlichkeit, Objektivität, Kompromissbereitschaft und Vermittlungsgeschick lauten die wichtigsten Stichworte in puncto Konfliktlösung.


Kritikfähigkeit

Kritik ist wichtig, doch gestaltet es sich nicht immer so einfach, Kritik gelassen aufzufassen und anzunehmen, denn wer wird schon gerne mit seinen Fehlern konfrontiert? Kritikfähige Menschen fühlen sich von Verbesserungsvorschlägen nicht persönlich angegriffen, sondern sehen sie als Feedback, aus dem man lernen kann. Auch muss Kritik vorsichtig formuliert werden, nämlich konstruktiv, spezifisch sowie konkret auf das Verhalten (nicht auf die Person) bezogen – und das Wichtigste: Sie darf nicht verletzend sein!


Empathie

Empathie, zu Deutsch Einfühlungsvermögen, bezeichnet die Fähigkeit, sich in seine Mitmenschen hineinzuversetzen, was deren Gedanken, Gefühle und Weltanschauung betrifft. Dies impliziert auch, die Gedanken und Gefühle anderer so weit wie möglich zu erkennen und diese im Rahmen deren Weltbildes zu interpretieren. Dabei muss man weder die Sichtweise des Gegenübers einnehmen noch diese gutheißen, es geht vielmehr um ehrliches Verständnis dafür, was jemanden zu einer bestimmten Handlung oder Meinungsäußerung bewegt hat. Empathische Menschen, die gut zuhören und sich in andere hineinversetzen können, werden allgemein als sympathischer empfunden und werden demnach zumeist auch mit Mitarbeiter:Innen, Kolleg:Innen oder Vorgesetzten besser auskommen als jene, denen es an Empathie mangelt.


Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft

Vor allem potenzielle Führungskräfte müssen Durchsetzungsvermögen beweisen. Dabei geht es nicht darum, immer und überall die eigene Meinung durchzuringen, jedoch sollten Sie ihren Standpunkt deutlich darlegen und ihre MitarbeiterInnen mit Argumenten für Ihre Sichtweise gewinnen können. Wenn Sie von etwas überzeugt sind, ist es wichtig, dass Sie Ihre eigene Position mit Nachdruck vertreten. Ebenso sollte eine durchsetzungsstarke Persönlichkeit ihre eigenen sowie abweichende Ideen kritisch hinterfragen und gemeinsam mit anderen die für das Projekt, das Team oder das Unternehmen vorteilhafteste Wahl treffen.


Kunden- und Serviceorientierung

„Der Kunde ist König“ – kaum ein Motto ist so allgemeingültig wie dieses. Zur Umsetzung innerhalb eines Unternehmens bedarf es freundlicher MitarbeiterInnen, die den Kund:Innen durch ein verbindlich-kompetentes Auftreten ebendieses Gefühl vermitteln. MitarbeiterInnen, die auf Kundenwünsche und -bedürfnisse eingehen und Beschwerden in konstruktive Bahnen lenken können, sind für ein Unternehmen Gold wert – schließlich sind sie die Visitenkarte der Firma. In weiterer Folge lassen sich mit dieser Eigenschaft auf Basis von Kundenfeedback eventuelle Mängel beheben oder sogar neue Ideen entwickeln.


Souveränes Auftreten

Auch diese Kompetenz hat viel damit zu tun, wie ein Unternehmen über seine Mitarbeiter:Innen von außen wahrgenommen wird. Verfügen Sie über eine positive Ausstrahlung, Respekt sowie Taktgefühl und sind Sie mit dem richtigen Umgangston und entsprechenden Umgangsformen vertraut, profitiert die Firma davon, von Ihnen repräsentiert zu werden.
 

Natürlich sollten Sie bei der Bewerbung oder im Vorstellungsgespräch hinsichtlich Soft Skills weder übertreiben noch leere Versprechungen machen oder eine reine Liste an Eigenschaften herunterbeten. Besser sind – wie meistens – konkrete Beispiele, an denen Sie Ihre Kompetenzen im Umgang mit Mitmenschen sowie mit sich selbst festmachen können. Bleiben Sie dabei realistisch und authentisch, seien Sie charmant und aufrichtig – und schon sind Sie dem Traumjob ein Stückchen näher!