Worauf Sie beim Lackieren Ihres Heizkörpers achten sollten…

Bauen, Wohnen, Einrichten Maler, Anstreicher und Lackierer Malerei und Glaserei Künstler / Maler

Heizkörper werden als Mittel zum Zweck angesehen, und daher meist vernachlässigt und wenig beachtet. Aber ein in die Jahre gekommener Heizkörper vergilbt, verschmutzt oder rostet gar. Es empfiehlt sich deshalb, ihn einer regelmäßigen Inspektion zu unterziehen.

 

Heizung
von Max Vakhtbovycn über Pexels

Warum sollte man einen Heizkörper lackieren?

Dass man sich Gedanken zum neuen Glanz eines Heizkörpers machen sollte, fällt einem oft erst auf, wenn man die Wände eines Raumes gestrichen, oder sich neu eingerichtet hat. Denn ein sauberer und gepflegter Heizkörper trägt wesentlich zum Erscheinungsbild eines Raumes bei. Wer ihn regelmäßig eines genaueren Blickes unterzieht, sorgt zudem für eine längere Lebensdauer. Im Zuge einer neuen Lackierung werden rostige Stellen entfernt und behandelt, um vorzubeugen, dass der Heizkörper undicht wird.

Achtung:
Sollte man sich bei ausgeprägt rostigen Flecken nicht sicher sein, ob sie ein Sicherheitsrisiko darstellen, ist am besten ein Heizungsinstallateur zurate zu ziehen.

Stellen, an denen der Lack abgeplatzt ist, werden ausgebessert und neu geschützt. Durch Besen, Staubsauger oder andere mechanische Einwirkungen platzt der Lack etwa meist an den unteren Ecken und Rändern ab. Wirft der Lack an manchen Stellen Blasen, gehören diese fachgerecht entfernt und behandelt. 

‌Entschließt man sich dazu, einen Heizkörper neu zu lackieren, ist es empfehlenswert dies zu einer Jahreszeit zu tun, in welcher man ihn nicht beheizt. Und es gibt noch Weiteres, dass es zu beachten gilt.


Welcher Lack eignet sich für den Heizkörper?

‌Der Lack, den man auf einen Heizkörper aufträgt, muss gewisse Eigenschaften mit sich bringen. Er muss hitzebeständig sein und sollte einen Korrosionsschutz beinhalten. Auch eine höchstmögliche Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einwirkungen sollte gegeben sein. Metall dehnt sich aus, wenn es erwärmt wird, daher sollte der Lack auch elastische Qualitäten aufweisen. Zudem darf er keine Schadstoffe in die Luft abgeben, wenn er erhitzt wird. Es ist also notwendig ausgewiesenen Speziallack für Heizkörper zu verwenden. Man unterscheidet hier im Wesentlichen zwischen Alkydharzlack und Acryllack. Alkydharzlack hat eine lösemittelhaltige Basis – meist Terpentin – und beinhaltet Kunstharz als Bindemittel. Es handelt sich also um ein synthetisches Produkt. Er zeichnet sich durch seinen hohen Glanzgrad aus und ist im Verhältnis günstiger als Acryllack. Acryllack wiederum ist wasserlöslich und beinhaltet Acrylharz als Bindemittel. Er ist also insgesamt umweltverträglicher Des Weiteren zeichnet ihn aus, dass er schneller trocknet, weniger langsam vergilbt und geruchsärmer ist. Außerdem weist er eine höhere Beständigkeit gegenüber mechanischen, Korrosions- oder Witterungseinflüssen auf. 

‌Lack für Heizkörper ist in Dosen zum Auftragen mit Pinsel und Rolle erhältlich, aber auch als Sprühlack. Zur Anwendung des Sprühlacks ist nur zu raten, wenn man bereits über Erfahrung im Umgang mit Farbspray verfügt. Das Risiko ihn zu dick oder ungleichmäßig aufzutragen ist bei Sprühlack wesentlich größer als bei Pinsel und Rolle. 

‌Heizungslack ist mittlerweile in allen denkbaren Farben erhältlich, oder kann sogar im gewünschten Farbton im Fachmarkt angemischt werden. Kräftige und dunkle Farbtöne halten sich länger als etwa Weiß, da sie nicht so schnell vergilben. Sollten Sie also darüber nachdenken Ihre Wand farbig zu streichen, ist es nicht verkehrt den Heizkörper miteinzubeziehen. Ein anthrazitfarbener Heizkörper auf einer anthrazit gefärbten Wand z.B., fällt als reines Gebrauchsobjekt optisch weniger ins Gewicht. Oder er wird so sogar als dezentes Designobjekt wahrgenommen.


Wie lackiert man einen Heizkörper?

Werkzeug

‌Neben der Wahl des Lackes, ist auch an das richtige Werkzeug zu denken. Je nach Form des Heizkörpers – ob Flächen- oder Rippenheizkörper – ist etwa ein Eckpinsel mit langem Stiel oder ein Kurzer Heizungspinsel das richtige Werkzeug. Verwendet man Acryllack ist zu Polyesterborsten zu raten, bei Alkydharzlack wiederum sollte man auf Naturborsten setzen. Der Farbroller ist bei glatten Oberflächen anzuwenden. Er sollte entweder aus Schaumstoff bestehen oder kurzflorig und flusenfrei sein.


Vorbereitung

‌Eine gründliche Inspektion ist sehr wichtig, bevor man mit dem Lackieren beginnt. Sicherheitsrisiken sollten ausgeschlossen, und Mängel entdeckt und eingeschätzt werden. Um rostige Stellen zu entfernen, verwendet man entweder Schleifpapier mittleren Grades oder einen Exzenter- oder Winkelschleifer. Bei beiden Schleifgeräten ist aufzupassen, dass man nicht zu tief in das Metall schleift, da der Heizkörper ansonsten undicht werden könnte. Ein besonderes Augenmerk ist hier auch auf die Übergänge zur alten Lackschicht zu legen. Diese müssen äußerst sauber ausgearbeitet sein, da sie sich sonst auf die Ebenmäßigkeit des neuen Lacks auswirken könnten. Anschließend sollte man die bearbeiteten Stellen mit einem Rostschutzmittel behandeln. Auch Stellen, an denen die Farbe abgeplatzt ist, oder der Heizkörper Schrammen erfahren hat, müssen fachgerecht bearbeitet werden. Blasen, die unter der alten Lackschicht aufgetreten sind, werden mit einer Drahtbürste abgetragen. Es ist auch notwendig die gesamte Fläche des Heizkörpers anzuschleifen. Dazu verwendet man feinkörniges Schleifpapier. Eine andere Möglichkeit ist, eine spezielle Lauge mit einem Pinsel aufzutragen. Wen man den sogenannten „Anlauger“ lange genug einwirken lässt, macht er den alten Heizungslack aufnahme- und tragfähiger. 

‌Der Heizkörper sollte ordentlich gesäubert werden um Staub, Schmutz, Fett oder ähnliches zu entfernen.


Lackieren

‌Nachdem alles Umliegende abgeklebt, Thermostat, Heizungsanschlüsse und Thermometer abgeklebt wurden ist die richtige Vorgehensweise wesentlich. Ob man den Heizkörper zuvor grundiert, ist abhängig vom gewählten Lack. Manche Lacke beinhalten bereits eine Grundierung. Man beginnt zunächst an den schwer zugänglichen Stellen an den Seiten zu lackieren. Anschließend arbeitet man an der Vorderseite von oben nach unten, um Farbnasen zu vermeiden. 

‌Hat man sich für einen Lackspray entschieden ist es zu empfehlen möglichst gleichmäßig nach System vorzugehen, um keine Stellen zu übersehen. Es bewährt sich zunächst in vertikalen, dann horizontalen und danach diagonalen Linien zu sprühen. 

‌Egal für welche Methode man sich entschieden hat, es ist wichtig zügig und in einem Schritt zu arbeiten. Denn der Lack trocknet schnell an und es können unschöne Übergänge entstehen. 

‌Nachdem die erste Lackschicht vollkommen ausgetrocknet ist, wird sie noch einmal sachte feinkörnig angeschliffen. Danach trägt man eine zweite Lackschicht auf, um eine vollständige Abdeckung zu erreichen. Bezüglich der Trocknungszeit orientiert man sich am besten an den Herstellerangaben. Es kann bis zu 24 Stunden dauern bis der Lack vollständig ausgetrocknet ist.


Kann man einen Heizkörper selbst lackieren oder sollte man einen Profi beauftragen?

‌Einen Heizkörper selbst zu lackieren ist in jedem Fall möglich. Es erfordert dennoch handwerkliches Geschick und auch Fachwissen im Umgang mit Material, Problemstellen oder Mängeln. Wer Zweifel etwa bezüglich rostiger Stellen hat, oder eine ordentlich saubere und gleichmäßige Ausführung wünscht, sollte einen Fachbetrieb beauftragen. Was zu beachten ist, ist die Dicke aller aufgetragenen Lackschichten. Man kann einen Heizkörper nicht unendlich oft neu lackieren. D.h. irgendwann gehören sämtliche Lackschichten komplett ab-, und eine neue Lackierung aufgetragen, da ansonsten die Wärmeleitfähigkeit des Lackes beeinträchtigt ist. Dies kann zu einer geringeren Heizleistung und im schlimmsten Fall zu erhöhten Heizkosten führen. 

‌Beauftragt man einen Maler/Lackierer mit dem Lackieren eines Heizkörpers, kann man mit Kosten im Bereich ab ungefähr 136,- Euro rechnen. Allerdings kommt es bei der Preisberechnung sehr stark auf den Zustand und die Form – sprich den Arbeitsaufwand – an.

Heizkörper lackieren – Bauen & Wohnen